Heute fand die jährliche Tagung der Berufsbildenden der Kantonalen Verwaltung Basel-Landschaft statt. Aber diesmal war es alles andere als eine typische Tagung! Stattdessen durften wir im Kulturhaus Palazzo in Liestal die einzigartige Slam-Poetin Julia Steiner erleben – und ja, ich sage bewusst erleben, nicht nur hören. Julia traf mich mitten ins Herz. Sie brachte Themen zur Sprache, die mich selbst gerade beschäftigen, und garnierte sie mit genau dem Humor, den ich liebe und schätze. Es war tiefgründig, bewegend und einfach grossartig.
Denn jede Person trägt ihre Vergangenheit mit sich herum, doch wie oft sprechen wir wirklich darüber? Wer kennt denn schon all die kleinen und grossen Rucksäcke, die unsere Mitmenschen mit sich herumtragen?
Klar, man glaubt, die Menschen in seinem Umfeld gut zu kennen – aber kennt man sie wirklich? Wie oft denken wir, dass wir anderen nicht zur Last fallen wollen, dass wir nicht angreifbar sein wollen oder dass es ohnehin niemanden interessiert? Wie oft schweigen wir lieber, anstatt offen über unsere Sorgen zu sprechen?
Genau das thematisierte Julia so wunderbar, und ja, es braucht Mut – Mut, um auf der Bühne zu stehen und so offen zu sein. Besonders
mit einem so intensiven Thema wie dem Titel ihrer Show: „Warum du morgen noch leben könntest“.
Aber, wie sie selbst sagte, für so vieles im Leben braucht es Mut.
Um ehrlich zu sein, habe ich leider vergessen, all die witzigen Punkte, die mich zum Lachen brachten, wortwörtlich zu behalten – aber ein eigenes Beispiel kann ich immerhin noch beisteuern: Es braucht Mut, zuzugeben, dass ich bei der Arbeit einfach so in eine Wand gelaufen bin. Und wohlgemerkt, ich habe einen Bürojob!
Bis heute weiss ich nicht, warum ich das tat. Es war auch nicht so, als wäre mir dadurch plötzlich ein Licht aufgegangen… Und klar, das war zuerst unglaublich peinlich, denn sowas passiert ja grundsätzlich nie, wenn man allein ist. Aber jetzt kann ich darüber lachen.
Was ich eigentlich sagen möchte: Bleib mutig, liebe Julia.
Und allen, die das hier lesen, möchte ich ans Herz legen: Habt ebenfalls Mut!
Denn all diese Fragen habe ich mir auch gestellt, als ich meinen Blog begann. Bin ich mutig genug, um meine Vergangenheit zu erzählen? Um von meinen Fehltritten und dunkelsten Momenten zu berichten? Es war schwer, aber ich bereue es nicht, mutig gewesen zu sein – selbst, wenn ich die Einzige bin, die meine Texte liest. Aber hey, ich war mutig.
Danke für diesen wundervollen Abend, danke für die grossartigen Geschichten, danke für die Wertschätzung uns Berufsbildner/innen gegenüber und danke für einen weiteren Grund, „Warum ich morgen noch leben könnte“.
Folge dem Link, um mehr über Julia zu erfahren: Webseite Julia Steiner
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