In unserem aktuellen Newsletter BERUFSBildungaktuell, Ausgabe 3, widmen wir uns der Probezeit und insbesondere dem Instrument der Probezeitverlängerung, das mir persönlich sehr am Herzen liegt.
Es ist für eine lernende Person nicht einfach, sich direkt nach der Schule in der Arbeitswelt zurechtzufinden. Einerseits lernen sie das Geschehen in der Arbeitswelt und viele neue Menschen mit deren Gepflogenheiten und Erwartungen kennen. Andererseits beginnt die Berufsfachschule und der überbetriebliche Kurs (üK), die jeweils ihre Anforderungen und Erwartungen haben. Nach der Arbeit müssen sie noch Hausaufgaben machen und für Prüfungen lernen, während das Privatleben, wie Familie, Freunde und Hobbys, nicht zu kurz kommen darf. Auch die erste Liebe und die damit verbundenen emotionalen Herausforderungen spielen in dieser Zeit oft eine Rolle.
Deshalb bietet die Probezeit Lernenden die Möglichkeit, sich besser an ihre neue Rolle und die damit verbundenen Verantwortlichkeiten anzupassen. Sie stellt eine wichtige Phase dar, in der sich die Lernenden beweisen und weiterentwickeln können, während beide Seiten beurteilen, ob die Lehrstelle die richtige Wahl ist und ob die Ausbildungsrichtung passt.
Doch manchmal reichen diese drei Monate nicht aus, um eine Prognose zum Ausbildungserfolg geben zu können. Hier kommt das Instrument der Probezeitverlängerung ins Spiel, welches eine wertvolle Gelegenheit bietet, die Entwicklung der Lernenden weiterhin zu beobachten. Diese zusätzliche Zeit kann entscheidend sein, um Unsicherheiten abzubauen und mehr Selbstvertrauen zu gewinnen.
Während der verlängerten Probezeit können Berufsbildner/innen gezieltes Feedback geben und notwendige Unterstützung bieten. Durch diese intensive Betreuung können Lernende ihre Stärken ausbauen und Schwächen abbauen.
Schlussendlich ist das gemeinsame Ziel, dass die lernende Person den richtigen Ort sowie die passende Ausbildung und Förderung findet, die ihre Talente unterstützt, um erfolgreich eine Ausbildung absolvieren zu können.
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